Jack-M. Marshall - Facharzt für Anaesthesie, Hypnosearzt

Ärztlich geführte Hypnosepraxis

Welchen persönlichen Bezug habe ich zu „Methadonbehandlungen“ und „Krebs-Therapien“?

 Im Zuge meiner Hypnose-Tätigkeit habe ich mich lange damit beschäftigt, wie Hypnose eine sinnvolle Begleittherapie bei Krebserkrankungen sein kann. Mir war immer daran gelegen, dass ich in diesem Bereich Fortschritte erziele. Dieses medizinische Handlungsfeld ist hier erläutert. Bestärkt wurden meine Bemühungen durch eine Krebserkrankung in meinem direkten familiären Umfeld.

Darüber hinaus bin ich seit über 10 Jahren als Facharzt für Anästhesiologie in der Methadon-Substitutionstherapie mit schwerstabhängigen Patienten tätig – ich kenne mich im Umgang  mit Methadon sehr gut aus.

Seit langem verfolge ich Diskussion über die weiteren positiven Aspekte dieses Medikaments – als begleitende Krebstherapie. Auch stellte ich über die Jahre fest, wie gut verträglich Methadon eigentlich ist.

Wie ist Methadon in der Krebstherapie einzuordnen?

Methadon besitzt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine anti-neoplastische Eigenschaft – es wäre  somit wirksam gegen bösartige Tumore. Die Beobachtungen und Erkenntnisse einer tumorhemmenden Wirkung sind Dr. Claudia Friesen zuzuschreiben (Rechtsmedizin Universität Ulm). Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich seit langer Zeit mit Forschungen zu Mechanismen, die in der Lage sind, Krebszellen zu zerstören. Dass Methadon dazu in der Lage ist, wurde per Zufall entdeckt – in einem völlig anderen Kontext. Der Effekt wurde sichtbar im Zusammenhang mit Leukämiezellen. Er lässt sich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit auf zahlreiche andere Krebsarten übertragen, wie z. B. Lungenkrebs, Eierstockkrebs, Prostatakrebs, Brustkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Leberkrebs, Magenkrebs, Gebärmutterkrebs, Darmkrebs, Schilddrüsenkrebs, Hirntumor (Glioblastom) usw.. Besonders stark kann der Effekt sein, wenn der Methadoneinsatz mit einer Strahlentherapie/Chemotherapie kombiniert wird.

Methadon sollte immer nur ein sinnvoller Baustein in der Krebstherapie sein, neben anderen konventionellen Therapieoptionen.

 

 Was ist Methadon? Welche Nebenwirkungen gibt es?

Methadon ein vollsynthetisches Opioid (ohne "berauschende Wirkung") und ist seit über 80 Jahren bekannt. Geläufig ist es im Bereich der Schmerztherapie und in der Substitutionstherapie für Drogenabhängige. Deshalb verfügt die Substanz ggf. über kein gutes „Image“. Methadon macht nicht süchtig, kann aber abhängig machen.  In der Substitutionstherapie werden sehr hohe Dosen, teilweise über Jahrzehnte verabreicht. Bei der Schmerztherapie und Begleittherapie werden hingegen „Kleinstdosen“ verwendet, die 10-20fach geringer sind als in der Substitutionstherapie. Wie jedes Medikament kann aber auch Methadon Nebenwirkungen haben. Im persönlichen Gespräch in meiner Praxis kläre ich gerne über Risiken und Nebenwirkungen  auf. 

 

Wie ist die Wirkungsweise im Kontext der Krebstherapie zu erklären?

Die Darstellung ist sehr stark vereinfacht erläutert. Eine ausführlichere Erläuterung findet man hier 

Methadon aktiviert den Opiodrezeptorsignalweg in einer Krebszelle und kann damit den Zelltod einer Krebszelle hervorrufen. Bei der Kombination mit einer Strahlentherapie sorgt Methadon dafür, dass die Strahlentherapie besser wirken kann. Gesunde Zellen werden verschont und nicht geschädigt.

 

Gibt es eine eindeutige Studienlage?

Damit man von einer eindeutig anti-neoplastischen Wirkung sprechen kann, müssen bestimmte evidenzbasierte Studien erfolgt sein. Diese Studien sind sehr kostenintensiv und vor allem zeitintensiv. Sie  sind aber momentan möglicherweise in der Vorbereitung. Der Zeitraum kann sich allerdings über Jahre erstrecken. Die Wirkungsweise von Methadon in Hinblick auf die Tumorschmerztherapie hingegen ist unbestritten und durch klinische Studien bereits belegt.

Es gibt jedoch vielfach Indizien, dass weitere Forschung aus Sicht der Pharmaindustrie nicht primär forciert wird. Einen Beitrag, der diese Problematik berücksichtigt, findet sich hier.

Wie verläuft die Methadon-Therapie?

 

Die Methadon-Therapie ergänzt die bisherige Therapie. Diese (insbesondere die Bestrahlung) muss weitergeführt werden. Kontaktieren Sie unsere Praxis für ein Erstgespräch. Dazu können Sie uns gerne telefonisch oder über unsere Emailadresse kontaktieren. In der Regel begleiten wir die Methadontherapie engmaschig.Alles weitere besprechen wir in einem persönlichen Gespräch. 

 

Weiterführende Links:

Interview mit Frau Dr. Friesen 

Weitere Informationen zur Wirkung von Methadon

Retrospektive Studie zu Methadon

Artikel zum "Krebskiller Methadon" in Die Welt

Beitrag das erste zu Methadon und Krebs

Beitrag zu Methadon und Krebs in der Pharmazeutischen Zeitung